Radbruch - Einemhof
                           Radbruch - Einemhof                                               

 

Die Besetzung Radbruchs durch die Engländer

 

 Nach schriftlicher Niederschrift des Radbruchers Matthias Müller.

(Herr Müller hat Radbruchs Geschichte erkundet. Schwerpunkte: Archäologie und Kriegsgeschichte)

 

Radbruch wurde am 18. April 1945  gegen 9.00 Uhr besetzt. Es war eine gemischte Formation, wobei diese Formation der Einheit angehörte, welche den Tag zuvor  Rottorf gegen 18.00 Uhr von Osten her angegriffen hatte. Siehe dazu "Radbruch in den letzten Kriegstagen". Mir (Herrn Müller (d.V) liegt der Gefechtsbericht vor). Radbruch kam glücklicherweise mit einem blauen Auge davon.

 

Auf der Höhe von Fischers Hof wurde ein Deutscher Zivilist aus einem englischen Aufklärungspanzer heraus mit dem Maschinengewehr erschossen, nachdem er auf Höhe der ehemaligen Mühle die ersten englischen Panzerspitzen erblickte, fuhr er mit dem Leichtkraftrad schnell zurück ins Dorf. (Sein Fehler war, vermute ich (der Berichterstatter Müller ), dass er sich nicht gleich den britischen Einheiten ergeben hatte. Des weiteren kam es in der Einemhofer Straße zu einem Feuerstoß, nachdem die Briten in eine Scheune deutsche Soldaten verschwinden sahen.

 

In Hartmanns Wald (Gehölz hinter dem Friedhof (d.V.) campierte ein Trupp von

18 englischen Soldaten, welche  u.a. über eine Flak (Flugabwehrkanone) verfügten.

 

Insgesamt verfügte diese Einheit über 42 Fahrzeuge unterschiedlichster Art.

 

1. Den Kampfpanzer Comet A34, einer der besten britischen Kampfpanzer

 

2. Daimler Scout Car

 

3. Den leichten Panzer MA 1 Stuart (auch little honey) genannt . Ein kleiner

    aber sehr wendiger schneller Panzer.

 

4. Transporter, Lazarett- und Munitionstransporter 

 

5. Brenn Carrier, einem kleinen kettenbetriebenen mit Maschinengewehr versehenen Fahrzeug

 

Auf alle Fälle geht aus den Unterlagen hervor, daß Radbruch und die umliegenden Dörfer großes Glück hatten.

 

Die britische Armoured Brigade, welche am 19. April 1945 von Bahlburg aus nach

Luhdorf einrücken wollte, stellte dem Bürgermeistern von Pattensen und Bahlburg ein Ultimatum. Aus den Berichten kann man entnehmen, daß Radbruch, Pattensen und Bahlburg die gleiche Zerstörung wie in Rottorf drohten, sollten die Briten dort  auf Widerstand stoßen.

 

Doch Radbruch war bereits am 19. April ohne nennenswerten Widerstand besetzt worden. Welch ein Glück! 42 Fahrzeugen auf der Einemhofer Str. und durch die Forst auf die Dörfer Bahlburg und Pattensen vor. Ihr eigentliches Vorhaben, direkt auf Luhdorf vorzurücken, haben sie aufgegeben. . Da die "Inns of Curts" (Aufklärungseinheit) zuvor Schützengräben entlang der Straße Radbruch- Luhdorf ausgemacht hatten. So umfuhren die Einheiten die deutschen Stellungen, um sich von Süden her  über Bahlburg und Pattensen dem Bahnübergang in Luhdorf zu nähern. Sie stellten den Bürgermeistern von Pattensen und Bahlburg ein Ultimatum. Den Berichten kann man entnehmen, daß  Radbruch, Bahlburg und Pattensen die gleiche Zerstörung wie in Rottorf drohten (Zerstörung eines britischen Panzers durch Sprengung auf der Roddaubrücke) sollten die Briten in den o.g. Orten auf Widerstand stoßen. Doch war Radbruch bereits am 19.April ohne nennenswerten Widerstand besetzt worden.

 

Welch ein Glück!

 

Andernfalls war vorgesehen, die Dörfer Radbruch, Bardowick, Mechtersen usw. mit Unterstützung der Royal Air Force bombardieren zu lassen. Dies geht aus geheimen Unterlagen des "Secret Service" des militärischen Geheimdienstes hervor. Es war geplant den Angriff aus der Luft mit leichten Bombern und Unterstützung von Jägern durchzuführen.

 

Das letzte Haus auf der rechten Seite vor dem Bahnübergang in Luhdorf  gehörte der Familie Neven. Aus diesem Haus heraus eröffneten viel zu überhastet zwei deutsche Soldaten das Feuer.  Die Granate einer Panzerfaust verfehlte knapp den englischen Führungspanzer. Daraufhin führten die Engländer einen Angriff von der südlichen Seite und rückten durch die Gärten in das Zentrum Luhdorfs vor. Dabei kamen fast alle deutschen Soldaten ums Leben. 30 Gebäude wurden bei diesem Gefecht zerstört. Noch heute sieht man, wie in Rottorf auch, an einzelnen Häusern Spuren des Beschusses.      

 

Sehr geehrter Herr Henke , an dieser Stelle höre ich lieber auf zu schreiben, da es noch zahlreiche Informationen zu unserer Region bezüglich des Zweiten Weltkrieges gibt.

Ich möchte sie nicht weiter ausdehnen, um mich nicht in Widerspruch zu den örtlichen  "Heimatforschern" zu begeben.

 

 

 

 

 

 

                                           

                                      

 

 

 

 

 

 

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© Ulrich Henke